Die bei der Kristallisation von Salzen in porösen Systemen erzeugten Bewegungen und Verformungen als Reaktion des Materialgefüges auf den entstehenden Kristallisationsdruck sind für ein grundlegendes Verständnis des Schadensprozesses der Salzverwitterung von elementarem Interesse. Ganz wesentlich für die thermodynamische Behandlung und für die Beurteilung des Schadenspotentials ist die Kenntnis der ortsaufgelösten Objektverformungen im Umfeld von Poren während des eigentlichen Kristallisationsvorgangs.
An der Universität Oldenburg sollen die mikroskopisch kleinen Verformungen während des Prozesses der Kristallisation interferometrisch vermessen werden. Eingesetzt wird hierbei das Verfahren der Elektronischen Specklemuster Interferometrie, dass berührungslos und in Video-Echtzeit flächenhaft Verformungen detektieren kann, die im Bruchteil einer Wellenlänge des verwendeten Lasers liegen. Die erforderliche Auflösung muß in dem Projekt noch deutlich gesteigert werden, um die erwarteten wenige Nanometer großen Bewegungen detektieren zu können. Zudem wird daher ein spezieller Mikroskopaufbau zum Einsatz kommen, so dass wenige Quadratmikrometer große Bereiche untersucht werden können.
Die zu untersuchenden Probekörper befinden sich während der Messungen in einer kleinen Klimakammer, durch die ein in ihrer Temperatur und Feuchtigkeit kontrollierbarer Luftstrom geleitet wird. Somit wird es möglich sein, sehr definierte klimatische Umgebungsbedingungen zu erzeugen und die Dynamik der Kristallisation über die einhergehenden Verformungen zu studieren.
Aus den so gewonnenen Ergebnissen wird unter Einbeziehung der Resultate der anderen Teilprojekte versucht, modellhafte Zusammenhänge zu entwickeln, um ein prinzipielles Verständnis der Grundlagen der Salzkorrosion zu erhalten.

--> Forschungsstandes dieses Teilprojektes mit Ablauf des ersten Untersuchungszeitraumes